Mikrofon an, Mikrofon aus… und dann nach Hause.
Nein, so einfach ist das nicht.
Immer wieder kommen hoch motivierte Menschen auf mich zu, die sagen: „Woah, ich wäre auch so gerne Radiomoderator. Ich glaube, das könnte ich ganz gut. Meine Freunde sagen immer, dass ich so viel rede.“ Jetzt kommt die große „Überraschung“: Nur den Mund aufzumachen reicht leider nicht 😉
Mein Tagesablauf sieht so aus: Weckerklingeln um 4:24 Uhr (Gott sei Dank moderiert meine liebe Kollegin Vroni die Stunde zwischen 4:50 Uhr und 5:50 Uhr alleine, sonst müsste ich noch früher raus). Sofort, ohne nachzudenken, aus dem Bett… Die Snooze-Taste hat bei mir Hausverbot. Um 4:50 Uhr aus dem Haus und ab zum Sender – meistens mit dem Fahrrad. Um 5 Uhr treffe ich im Sender ein, fahre den Rechner hoch und dann beginnt das so genannte „Showprep“ – die Sendungsvorbereitung. Wobei sie da eigentlich in die Endphase geht, da sie – genau genommen – schon direkt im Anschluss an jede Morningshow anfängt.
Also: Newsportale checken, mit Newskollegen und Morningshow-Producer absprechen, vorbereitete O-Töne checken, letzte Moderationen schreiben und um 6:00 Uhr dann Mikrofon an: „6 Uhr in Augsburg und im Fantasyland. Schönen guten Morgen! An der Hörerhotline heute Luca. In den News Paula. Mister Testosteron ist auch hier, Julian. Wir sind Alex und Vroni und gleich…“ Um 9:55 Uhr Showende. Danach Redaktionskonferenz mit der Nachbesprechung der vergangenen Show und der Themensondierung für die neue Sendung.
Gegen 11:00 Uhr, nach sechs Stunden, endlich Pause. Je nach anliegender Arbeit, rund 30 Minuten. Wieder gestärkt, ran ans Moderationen aufschreiben, Infos und Ansprechpartner recherchieren, Talks aufzeichnen, Soundelemente und Features produzieren, Social-Media-Elemente timen und Sendeplan für den nächsten Tag festlegen. Wenn alles gut geht, nach acht Stunden Feierabend… Manchmal etwas früher – oft auch später. Ab nach Hause, von dort immer wieder Emails checken, ob es nicht doch plötzliche Themenänderungen gibt. Das ist ein normaler Tag im Leben eines Morningshow-Moderators. Dazu kommen Stationmeetings, Airchecks, Workshops, Außenveranstaltungen…
Und trotz allem ist Radiomoderator der GEILSTE BERUF DER WELT! Deswegen macht es mir auch nichts aus, dass am nächsten Morgen wieder um 4:24 Uhr der Wecker klingelt. HIER überall können wir uns mal persönlich kennenlernen.